Man sieht nur das Endergebnis – nicht den Weg dahin
Ich hab irgendwann aufgehört, mich mit anderen zu vergleichen. Oder besser gesagt: Ich versuche es. Denn der Impuls, neidisch zu sein, kommt manchmal trotzdem hoch. Gerade dann, wenn man jemanden sieht, der “es geschafft hat”. Einen YouTuber mit fetten Donations, Einladungen zu Events, Fanpost, Applaus. Und man denkt sich: Warum er – und nicht ich?
Aber genau das ist der Denkfehler.
Weil du nur das Ergebnis siehst. Nicht den verdammten Weg dahin.
Was du nicht siehst
Du siehst nicht, wie viele Jahre jemand durchgezogen hat.
Du siehst nicht, wie oft er kurz vorm Aufgeben war.
Du siehst nicht, wie viel Technik am Anfang gesponnen hat, wie wenig Aufrufe da waren, wie viele Nächte er sich um die Ohren gehauen hat, um ein scheiß Video zu schneiden, das dann am Ende 23 Klicks bekommen hat.
Klar, es gibt Senkrechtstarter. Leute, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren.
Oder Vitamin B hatten – also Leute, die sie gepusht haben.
Oder einfach genau das richtige Format, mit der richtigen Stimme, dem richtigen Aufhänger. Und bäm, durch die Decke.
Aber das ist nicht die Regel.
Die Regel ist: Hustle. Geduld. Und öfter mal die Frage: Warum tu ich mir das hier eigentlich an?
Der Neid in den Kommentaren
Was mich immer wieder nervt, sind diese Kommentare voller Missgunst.
Du liest es zwischen den Zeilen.
Da schreibt jemand was scheinbar “Kritisches”, aber du spürst genau:
Der Typ kotzt sich gerade aus, weil er selbst nie was durchgezogen hat.
„Der ist doch nur wegen seiner Stimme bekannt geworden…“
„Ich versteh den Hype nicht…“
„Boah, wie dumm muss man sein, um den zu feiern…“
Das ist kein Feedback. Das ist Neid mit Tastatur.
Und ganz ehrlich: Ich hab dafür null Toleranz.
Mein eigener Weg
Ich hab auch mal YouTube gemacht.
Nicht, um berühmt zu werden – aber einfach, weil ich Bock hatte.
Horror-Games zocken, bisschen labern, Spaß haben.
Ich wusste, das wird nix Großes. Aber darum ging’s mir auch nicht.
Es war eine coole Zeit. Ich hab’s irgendwann sein lassen, weil andere Projekte wichtiger wurden.
Aber ich weiß, wie das ist, da zu sitzen, die Aufnahme zu verkacken, alles noch mal zu machen, keine Resonanz zu bekommen – und trotzdem weiterzumachen.
Und genau deswegen kann ich andere Creator respektieren.
Weil ich weiß, wie viel Arbeit drinsteckt.
Wie viele Stunden, wie viele Zweifel.
Was ich heute glaube
Heute weiß ich: Erfolg sieht von außen leicht aus – ist aber alles andere als das.
Und: Jeder, der was erreicht hat, hatte diesen einen Moment, in dem er kurz davor war, alles hinzuschmeißen.
Wenn du dich vergleichst, dann vergleich dich nicht mit dem Endergebnis.
Vergleich dich mit dem Weg.
Und dann frag dich:
Bin ich bereit, diesen Weg zu gehen – mit allen Zweifeln, Krisen, Rückschlägen und langen Nächten?
Wenn ja – zieh durch.
Wenn nein – dann respektier die, die’s tun.