Gestern hab ich noch geschrieben, dass ich in Deutschland aufpassen muss, wie ich meinen Müll lagere – weil sonst schnell mal 2.500 Euro Strafe drohen.
Heute hab ich auf YouTube eine Doku gesehen, die mich komplett runtergeholt hat.
Es ging um Menschen in Happyland (Eigentlich Hapilan => Stinkender Müll) einem Teil von Manila (Hauptstadt der Philippinen).
Dort gibt es etwas, das nennt sich „Pagpag“.
Das ist Essen aus dem Müll – oder besser gesagt: Reste von Restaurants, die nochmal verwertet werden.
Fleisch, an dem vielleicht noch ein Fitzelchen dran ist.
Gebratene Hähnchenteile, die schon stundenlang im Abfall lagen.
Aufgewärmt, verkocht – und gegessen.
Weil es keine andere Wahl gibt.
Heute hatte ich bisher nur einen Apfel gegessen und der wurde in diesem Moment für mich zum Festmahl.
Und ich dachte nur:
Was für ein unfassbares Glück wir eigentlich haben – im Roulette-Spiel des Lebens.
Wir wurden in ein Land geboren, in dem das Problem nicht „Essen finden“ heißt – sondern „bloß richtig trennen, sonst gibt’s ein Bußgeld“.
Und ja, das darf man ruhig mal realisieren.
Nicht aus schlechtem Gewissen – sondern aus Demut.
Diese Doku war ein Schlag ins Gesicht.
Nicht ins Gewissen – sondern mitten ins Denken.
Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft.
Während anderswo Menschen mit weniger auskommen – einfach, weil sie müssen.
Aber es funktioniert.
Es zeigt:
Man braucht nicht alles. Man muss nicht alles haben. Es geht auch anders – und wir könnten es auch. Wenn wir nur wollten.
Ich sag nicht, dass wir jetzt alle im Müll nach Essen suchen sollen.
Aber vielleicht reicht's ja, wenn wir einfach mal wieder bewusster leben.
Bewusster essen. Bewusster konsumieren.
Und vielleicht, nur vielleicht, ein kleines Stück von dem Glück erkennen, das wir jeden Tag mit uns rumschleppen –
ohne es überhaupt zu merken.
Minimalismus ist nicht Verzicht. Es ist Respekt.
Und manchmal beginnt er mit einem Apfel voller Demut.
Hier ist das besagte Video zu finden:
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