Ich trenne meinen Müll. Seit Jahren.
Ich benutze spezielle Papiertüten für den Biomüll, sortiere Gelb, Rest, Papier – wie man’s eben macht. Wie man denkt, es gehört sich so.
Und dann passiert es:
Immer die Gleichen, die ihre verdammten Plastiktüten mit in die Biotonne werfen, obwohl die gelbe Tonne direkt daneben steht.
Und das nicht einmal aus Dummheit, sondern aus Faulheit oder kompletter Gleichgültigkeit.
Das neue Spiel heißt: Kollektivstrafe.
Inzwischen gibt’s KI-Kameras, die Biomüll analysieren. Und was passiert bei Fremdstoffen?
2.500 Euro Strafe.
Aber nicht für die, die es reingeschmissen haben.
Nein – für alle.
Die Abrechnung kommt pauschal.
50 Wohnungen, 100 Parteien – alle zahlen mit.
Und was kannst du tun?
- Du sprichst Leute an? → Wirst ausgelacht.
- Du sagst was? → Stinkefinger.
- Du diskutierst? → „Ich versteh nix, kein Deutsch.“
- Du meldest es? → „Danke, wir kümmern uns (nicht).“
Und weißt du, was das mit einem macht?
Es frisst einen auf.
Weil man sich fragt:
„Warum zur Hölle geb ich mir überhaupt Mühe?“
Warum soll ich korrekt entsorgen, wenn ich trotzdem mitbluten darf?
Warum soll ich zahlen für den Scheiß anderer?
Reine Abzocke, sonst nichts.
Das Ganze ist kein Umweltschutz mehr.
Es ist Erpressung.
Denn es gibt Bußgelder, da frag ich mich wirklich:
- Auto abfackeln? → 1.500 €
- Öl im Wald entsorgen? → 250 €
- Plastiktüte im Biomüll? → 2.500 €
Ja, klar. Klingt logisch. Nicht.
Mein Entschluss:
Ich werde keine 2.500 € Strafe mittragen, wenn ich nichts falsch gemacht habe.
Wenn das kommt, werde ich sagen:
„Beweist mir, dass ich den Müll reingeworfen habe. Ansonsten: nicht mein Problem.“
Und wenn’s hart kommt, dann schmeiß ich’s halt in den Restmüll.
Ist zwar nicht korrekt – aber rechtssicher und stressfrei.
Ein System, das den Falschen bestraft, ist kaputt.
Ich will kein Mahner sein. Kein Blockwart. Kein Müllpolizist.
Ich will einfach nur nicht für andere die Rechnung zahlen, die auf alles scheißen.
Und wenn das nicht mehr möglich ist,
dann ist es nicht mein System.
Dann ist es nur noch eine Farce.
Fazit:
Ich trenne meinen Müll.
Aber ich trenne mich auch vom Schuldgefühl, wenn das System mich am Ende trotzdem mitschleifen will.