Dividende ist nicht gleich Dividende – Warum Qualität zählt
Dividende klingt gut.
Regelmäßiges Einkommen, passive Einnahmen, ein Stück finanzielle Freiheit.
Doch viele verwechseln eine hohe Dividende mit einer guten Dividende –
und tappen in die Renditefalle.
In diesem Artikel erfährst du, warum nicht jede Dividende ein Geschenk ist,
worauf du achten musst – und welche Fehler dich Rendite kosten.
1. Die gefährlichste Kennzahl der Börse
Viele Anfänger sehen nur eine Zahl:
8 %, 10 %, 12 % Dividendenrendite.
Und denken: „Geil, nehm ich!“
Doch was die wenigsten wissen:
Eine hohe Dividendenrendite entsteht oft nicht durch gute Gewinne –
sondern durch einen sinkenden Aktienkurs.
Beispiel:
Ein Unternehmen zahlt 2 € Dividende bei einem Kurs von 40 € = 5 % Rendite.
Wenn der Kurs auf 20 € fällt, steigt die Rendite auf 10 % –
aber die Dividende ist plötzlich ein Warnsignal, kein Bonus.
2. Die 5 Merkmale einer guten Dividende
a) Kontinuität:
Ein Unternehmen, das seit Jahren zuverlässig ausschüttet, zeigt Stabilität – auch in Krisen.
b) Payout-Ratio (Ausschüttungsquote):
Wenn mehr als 70 % des Gewinns ausgeschüttet werden, wird es kritisch.
Ideal: 40–60 %.
c) Dividendenwachstum:
Zahlt das Unternehmen jedes Jahr ein bisschen mehr?
Dann profitierst du langfristig vom Zinseszinseffekt.
d) Geschäftsmodell:
Lebt das Unternehmen von einem stabilen, nicht-zyklischen Markt?
Dann sind die Ausschüttungen planbarer.
e) Verschuldung:
Dividende aus Schulden? Finger weg!
Das ist keine Rendite, das ist eine Zeitbombe.
3. Die häufigsten Dividenden-Fallen
a) REITs mit hoher Ausschüttung:
Immobilien-Investments können solide sein –
aber viele REITs leben von hohen Schulden und steigenden Mieten.
Steigen die Zinsen oder sinkt der Cashflow, wackelt die Dividende.
b) Rohstofffirmen:
Stark schwankende Gewinne → stark schwankende Dividenden.
c) Banken:
Viele locken mit 6–8 % – aber wehe, die nächste Krise kommt.
Dann wird gestrichen, was geht.
d) Kurspflege-Programme:
Manche Firmen zahlen eine hohe Dividende nur um attraktiv zu wirken –
und kürzen später brutal.
4. Fazit: Weniger ist manchmal mehr
Eine gute Dividendenaktie ist wie ein verlässlicher Mieter:
• Zahlt pünktlich.
• Hat ein solides Einkommen.
• Macht keinen Ärger.
• Bleibt lange.
Eine schlechte Dividendenaktie ist wie ein Blender mit Ferrari:
Schnell beeindruckend, aber oft überschuldet – und irgendwann pleite.
Darum gilt für clevere Anleger:
Nicht die Höhe zählt – sondern die Qualität.