Gefährliche Denkfehler beim Investieren – und wie du dich selbst rettest
An der Börse zu investieren ist keine Raketenwissenschaft –
aber es ist Kopfsache. Und genau da beginnt für viele das Problem.
Denn auch wenn man es nicht gerne zugibt:
Nicht die Märkte sind das größte Risiko – sondern man selbst.
Die eigenen Gedanken. Die eigenen Emotionen. Die eigenen Fehler.
Es sind Denkfehler, die Anleger davon abhalten, Gewinne zu machen oder überhaupt erstmal loszulegen.
Und schlimmer noch: Es sind oft dieselben fünf Irrtümer,
die wie ein unsichtbares Gift durch den Kopf kriechen –
und dabei ganze Strategien vergiften.
Wer sie erkennt, kann besser investieren.
Wer sie ignoriert, zahlt drauf.
Also: Lass uns reden.
1. „Ich warte noch – der Kurs fällt bestimmt nochmal.“
Der Klassiker unter den Aufschiebern.
Man beobachtet eine Aktie, der Kurs hat sich stabilisiert,
das Unternehmen passt eigentlich perfekt zur eigenen Strategie.
Aber man kauft nicht.
Denn vielleicht geht’s ja nochmal runter.
Vielleicht ist morgen alles billiger.
Das Problem: Dieses „vielleicht“ lähmt.
Du wartest, während andere längst im Spiel sind.
Und am Ende kaufst du teurer – oder gar nicht.
Was tun?
• Definiere dein Kauflimit im Voraus – und halte dich daran.
• Nutze Preisalarme.
• Kauf in kleinen Tranchen statt auf Wunder zu warten.
2. „Ich habe ja noch keinen Verlust – ich halte einfach durch.“
Ein Denkfehler, der teuer werden kann.
Nur weil du deine Verluste nicht realisiert hast,
heißt das nicht, dass sie nicht real sind.
Das Minus ist da – auch wenn du es dir schönredest.
Viele behalten verlustreiche Aktien nicht, weil sie an sie glauben –
sondern weil sie es nicht ertragen, einen Fehler zuzugeben.
Das nennt sich Verlustaversion.
Was tun?
Frag dich ehrlich:
Würdest du diese Aktie heute nochmal kaufen?
Wenn nicht, dann hat sie auch keinen Platz mehr im Depot. Punkt.
3. „Die Dividende gleicht den Kursverlust schon aus.“
Dieser Trugschluss ist in der Dividenden-Community besonders beliebt.
Ja, regelmäßige Ausschüttungen sind beruhigend –
aber sie kaschieren oft Probleme.
Denn 5 % Dividende helfen dir nichts,
wenn der Kurs 30 % in den Keller rauscht.
Was tun?
• Schau immer aufs Gesamtbild
• Eine Dividende ist ein Bonus – kein Rettungsring
• Wenn das Geschäftsmodell wackelt, hilft keine Ausschüttung der Welt
4. „Die war früher mal bei 80 Euro, jetzt kostet sie 40 – Schnäppchen!“
Nein. Ist es nicht.
Der Kurs von gestern sagt nichts über den Wert von heute.
Märkte ändern sich. Unternehmen auch.
Vielleicht hat die Firma Substanz verloren.
Vielleicht ist sie inzwischen irrelevant.
Was tun?
• Bewerte das Jetzt
• Schau auf Perspektiven, nicht auf Vergangenheit
• Tiefer Kurs heißt nicht automatisch: guter Deal
5. „Alle anderen kaufen – ich muss auch rein.“
Der Herdentrieb ist ansteckend – besonders an der Börse.
Wenn ein Hype ausbricht, will man dabei sein.
Niemand will der Idiot sein, der „es verpasst hat“.
Aber oft ist der Kurs schon durch die Decke gegangen,
wenn der Mainstream aufmerksam wird.
Was tun?
• Vertraue deiner Strategie
• Sag auch mal „nein“
• Du musst nicht überall mitmischen, um erfolgreich zu sein
Fazit:
Dein größter Feind sitzt nicht in der Börse –
sondern zwischen deinen Ohren.
Ein gutes Investment beginnt nicht mit einer Aktie,
sondern mit einem klaren Kopf.
Du brauchst keine perfekten Einstiegspunkte, keine Glaskugel, keine Geheimtipps.
Was du brauchst, ist ein Plan –
und die Disziplin, dich selbst nicht ständig zu sabotieren.