Dividendenkürzung? Diese Signale deuten darauf hin – und so reagierst du richtig

Dividendenkürzung? Diese Signale deuten darauf hin – und so reagierst du richtig


Dividendenaktien gelten als verlässlich – vor allem für Anleger, die auf stabile Einkünfte bauen.

Doch wehe, die Dividende wird gekürzt oder gestrichen:
Dann ist der Ärger groß – die Kursverluste oft noch größer.

Gerade deshalb ist es so wichtig, vorzeitig Alarmzeichen zu erkennen – um nicht kalt erwischt zu werden.




1. Payout Ratio über 100 % – ein Warnsignal

Wenn ein Unternehmen mehr ausschüttet, als es verdient, ist die Dividende nicht nachhaltig.
Eine Payout Ratio von über 100 % = Alarm!

→ Die Dividende wird aus der Substanz gezahlt – oder sogar über Schulden finanziert.
Das hält kein Unternehmen lange durch.

Beispiel:
AT&T: Ausschüttungsquote zeitweise weit über 100 %.
→ Folge: Dividendenkürzung um fast 50 %.




2. Stagnierende oder rückläufige Umsätze

Wachsen die Einnahmen nicht mehr, wird es für Unternehmen schwieriger, Dividenden zu halten –
vor allem, wenn gleichzeitig die Kosten steigen.

Stagnierender Umsatz + hohe Dividende = Warnsignal.




3. Verschuldung steigt – aber der Cashflow sinkt

Ein Unternehmen kann Schulden aufnehmen –
aber nicht, um Dividenden zu zahlen.

Wenn Schulden steigen und der freie Cashflow sinkt = klare rote Flagge.




4. Fusionen, Übernahmen, Spin-Offs

Große Übernahmen = teuer
→ Oft wird die Dividende geopfert, um Kapital umzuschichten.

Auch Spin-Offs oder Umbauten deuten auf Veränderungen bei der Ausschüttungspolitik hin.




5. Plötzlicher Wechsel im Management

Neuer CEO = neue Strategie

→ Fokus auf Schuldenabbau, Restrukturierung oder Wachstum
Dividende wird oft „umstrukturiert“ oder gestrichen

Nicht immer schlecht – aber oft schmerzhaft für Dividendenjäger.




Fallbeispiel 1: Shell – radikale Kürzung in der Krise

Shell galt jahrzehntelang als Dividenden-Aristokrat.
2020: Kürzung um 66 % – erste Senkung seit dem 2. Weltkrieg.
→ Viele Anleger verkauften aus Frust – zu Tiefstkursen.




Fallbeispiel 2: General Electric – der schleichende Absturz

GE: Früher eine feste Größe im Dividenden-Depot.
Dann: Missmanagement, Altlasten, veraltetes Geschäftsmodell.
→ Mehrfache Dividendenkürzungen – am Ende nur noch Centbeträge.




Fallbeispiel 3: Bayer – die bittere Pille

Bayer AG: Jahrzehntelang verlässlicher Dividendenzahler.
2024: Fast komplette Streichung.
→ Gründe: Milliardenabschreibungen, wachsende Schulden, Glyphosat-Altlasten.
→ Viele Anleger saßen am Ende auf Kursverlust + gestrichener Dividende – doppelt bitter.




Wie solltest du reagieren, wenn sich eine Kürzung abzeichnet?

1. Ruhe bewahren – aber prüfen:
Nicht sofort verkaufen. Erst analysieren.

2. Kennzahlen checken:
Ist die Kürzung Teil einer Strategie? Oder Notwehr?

3. Passt das Unternehmen noch zur Strategie?
→ Wer auf regelmäßige Einnahmen angewiesen ist, sollte ggf. umschichten.
→ Langfristinvestoren: Vielleicht ist es eine Kaufchance.




Fazit: Die Dividende ist kein Naturgesetz

Wer mit Dividenden plant, muss Warnsignale erkennen.

Ein Tool wie der Aktiokrat Analyzer hilft dir dabei, solche Entwicklungen früh zu registrieren.

Denn wer vorbereitet ist, wird nicht überrascht –
und kann im Ernstfall klug reagieren.


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