Vom Sparfuchs zum Pleitegeier – Wie Fachkräfte-Geiz Unternehmen an die Wand fährt
„Warum soll ich jemanden mehr zahlen als der Führungsetage selbst?“
Diese Denkweise zieht sich durch Firmen wie Schimmel durch feuchtes Mauerwerk.
Und sie kostet Milliarden – nicht nur Nerven, sondern auch Unternehmenswert.
Ich arbeite selbst in einem großen Betrieb.
Wir haben Maschinen, die Millionen kosten.
Und wir hatten einen einzigen, der sie programmieren konnte.
Der Mann war Gold wert.
Aber er wollte – nach unzähligen Schulungen und Jahren im Dienst – etwas,
das man in der Chefetage oft als Majestätsbeleidigung empfindet: mehr Geld.
Die Antwort: „Nö.“
Er kündigte. Zwei Wochen später stand alles still.
Die Maschinen liefen nicht mehr. Niemand wusste warum. Niemand konnte helfen.
Die Firma musste Techniker aus dem Ausland einfliegen – teuer, langsam, peinlich.
Der Schaden ging in die Hunderttausende.
Hätte man ihn einfach behalten, hätte es vielleicht 5.000 € mehr im Jahr gekostet.
Aber nein – Geiz war mal wieder geiler.
Der gleiche Fehler bei den Großen
Das ist kein Einzelfall.
Auch börsennotierte Riesen begehen denselben kapitalen Denkfehler:
1. General Electric – Vom Industriegiganten zum Warnschild
GE war jahrzehntelang ein Paradebeispiel für amerikanische Ingenieurskunst.
Dann kam der Spardruck.
Man kürzte Innovation, jagte Fachleute raus, hoffte auf Outsourcing und Standardlösungen.
Ergebnis:
• Die Aktie verlor über 75 % an Wert,
• GE flog sogar aus dem Dow Jones – ein Denkmal stürzte.
2. Nokia – Lachen über das Smartphone, Weinen über den Kurs
Nokia hatte die besten Köpfe der Branche – und ignorierte sie.
Die Idee vom Touchscreen wurde verlacht.
Die Experten gingen – und Apple kam.
Der Kurs krachte zusammen, der Marktanteil verschwand,
und Nokia wurde zum Lehrbuchbeispiel für verlorene Zukunft durch Ignoranz.
3. Boeing – Sparen auf Kosten der Sicherheit
Boeing ersetzte erfahrene Ingenieure durch Billigkräfte.
Man entwickelte nicht neu, sondern „optimierte“ alte Technik mit fragwürdiger Software.
Dann stürzten zwei Maschinen ab.
Vertrauen zerstört. Milliarden verbrannt.
Der Aktienkurs halbierte sich.
Warum machen Firmen das immer wieder?
Ganz einfach:
Es ist leichter, einem SAP-Paket Millionen zu überweisen,
als einem Menschen 10.000 € mehr Gehalt zuzugestehen.
SAP bedeutet:
• Keine Verantwortung,
• Standardprozesse,
• Man kann den ITler einsparen,
• Und wenn was nicht geht, ist „die Software schuld“.
Kurzfristig wirkt das klug.
Langfristig ist es purer Selbstmord.
Fazit: Wer an den falschen Enden spart, verliert am Ende alles
Ein Unternehmen ist kein Gebäude,
kein Logo,
kein Shareholder-Bericht.
Ein Unternehmen ist Wissen. Erfahrung. Menschen.
Wer sie klein hält,
wer sie unterbezahlt,
wer sie ersetzt durch Klick-Lösungen –
der zerstört den einzigen Wert, den man nicht einfach nachkaufen kann.
Der Kurs mag noch gut aussehen.
Aber wenn der Letzte mit Ahnung geht,
ist der Absturz nur noch eine Frage der Zeit.
Darum mein Rat – nicht nur als Arbeiter, sondern als Investor:
Finger weg von Firmen, die ihre Leistungsträger vergraulen.
Investiert in Menschen, nicht in Papiertiger.
Denn Fachkräfte kosten Geld.
Aber Dummheit kostet alles.