Wir reden viel über Reichtum.
Über Steuern.
Über Unternehmen, die sich arm rechnen und reich auszahlen.
Aber jetzt schauen wir dahin, wo Kapitalismus Leben zerdrückt.
Nicht symbolisch.
Wirklich. Körperlich. Jeden Tag.
Sargwohnungen in Hongkong – 1,5 m² für ein Menschenleben
Willkommen in der Realität von Hongkong:
- Menschen leben auf 1,5 Quadratmetern.
- Die Zellen sind 80 cm hoch, 80 cm breit und 1,90 m lang.
- Die Monatsmiete? Umgerechnet ca. 258 Euro.
- 25 Menschen in 50 Quadratmeter Wohnungen – übereinander gestapelt wie Pakete.
- Mehr Bettwanzen als Luft. Mehr Hitze als Hoffnung.
Und das Irrste:
Eine Gefängniszelle in Hongkong hat 7,5 Quadratmeter.
Die Armen leben schlechter als Häftlinge.
Warum? Weil Leerstand sich rechnet.
Der Wohnungsmarkt ist kein Markt mehr –
er ist eine Waffe gegen die Schwachen.
- Die Regierung verdient an absurd hohen Grundstückspreisen.
- Reiche lassen Wohnungen leer stehen – damit die Preise weiter steigen.
- 20 m² Parkplätze werden für 1,3 Millionen Euro verkauft.
- Die meisten Flächen in Hongkong sind überhaupt nicht bebaut – absichtlich.
Mangel wird erzeugt. Armut wird gemacht. Menschen werden systematisch aus dem Leben gedrängt.
Kowloon – Stadt ohne Sonne
Früher gab es in Hongkong einen Ort namens Kowloon Walled City.
Ein riesiger Slum, gebaut in die Höhe, nicht in die Breite.
So eng, dass Tageslicht den Boden nie erreichte.
Kein Platz, kein Licht, kein Leben.
Heute ist Kowloon weg – aber seine Geist lebt weiter:
In Manila. In Jakarta. In den Elendsvierteln von Lagos.
Und auch in den Container-Slums deutscher Großstädte.
Haushaltshilfen – moderne Sklaven in Designerwohnungen
Viele dieser Frauen kommen von den Philippinen,
arbeiten in Hongkong oder Dubai als Haushaltshilfen.
Das bedeutet:
- 6 Tage Arbeit pro Woche – mit Schlafplatz irgendwo zwischen Waschmaschine und Balkon.
- Am „freien Tag“: Leben auf der Straße, weil sie keinen Raum haben, den sie betreten dürfen.
- Urlaub? 14 Tage in zwei Jahren.
Und wer sind die Arbeitgeber?
Menschen, die sich 200 m² Eigentumswohnungen leisten können –
aber nicht den Anstand, ihrer Haushälterin ein Gästezimmer anzubieten.
Das ist keine Armut. Das ist bewusste Missachtung.
Fazit: Was bringt ein System, wenn es Seelen frisst?
Du kannst das alles ignorieren.
Du kannst sagen: „Ist halt weit weg.“
Aber wenn ein System zulässt, dass Menschen in Käfigen leben, damit andere sich goldene Wasserhähne leisten können,
dann ist nicht das System schuld.
Dann sind es wir, die es zulassen.
Kapitalismus ist nicht das Problem.
Aber ein Kapitalismus ohne Gewissen ist ein Monster.
Und irgendwann frisst es nicht nur die Armen.
Sondern uns alle.